Jubiläumsparty vom 19. bis 21 November 2004 - Harmonie kennt keine Grenzen 
Vorschau von Herbert Egger im Anzeiger vom Dienstag, 16. November 2004

Mit dem Highlight einer dreitägigen Jubiläumsparty begeht die Stadtharmonie Eintracht Rorschach am nächsten Wochenende ihren 100.Geburtstag.

Das war vor hundert Jahren ein fulminanter Kontrapunkt, der in der Rorschacher Blasmusikfamilie gesetzt wurde. Und was disharmonisch begann, endete etwas paradox: Aus Zwietracht heraus wurde die «Eintracht» geboren! Sieben Musiker der Stadtmusik Rorschach (damals Bürgermusik Rorschach), die gerne auch in kleiner Besetzung zur Unterhaltung und an vereinsfremden Anlässen aufspielten, deswegen «als Verein im Verein» den Zorn der Kameraden auf sich zogen, gründeten die Stadtharmonie Eintracht Rorschach. Anfänglich unter dem unverfänglichen, aber total orts- und bodenseefremden Namen «Alpenrösli» noch missbilligend geduldet, brachen die Fahnenflüchtigen mit eigenen Statuten im Jahre 1904 die gemeinsame Tonleiter ab. Diese alte Geschichte solle man dort lassen, wo sie hingehöre, schreibt Roald Aebischer, Präsident der Stadtmusik Rorschach (gegründet 1882), in der Jubiläumschronik zum 100.Geburtstag der «Einträchtler»: «Heute hat Rorschach zwei stolze Blasmusikkorps, die durch die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Entwicklungen und Veränderungen in der Stadt und der Region während der vergangenen hundert Jahre mitgeprägt wurden, Höhen und Tiefen durchlebt haben und sich trotzdem oder erst recht behaupten konnten.»

Freude an der Musik

Die Eintracht probt, Pressefoto Elisabeth von Hospenthal Heute sind die beiden Rorschacher Musikvereine durch ein freund- und nachbarschaftliches Verhältnis verbunden und beide haben sich wohl klingende Kürzel zugelegt. So ist die Stadtharmonie Eintracht Rorschach (Stero) Ehrenmitglied bei der Stadtmusik Rorschach (Stamuro), die am Galaabend am Samstag der 100-jährigen und zu diesem Jubelfest neu eingekleideten «Eintracht» konzertiert. «Die Freude an der Musik verbindet», sagt Stephan Keller, «Eintracht»-Vizepräsident: «Zu den übers ganze Jubiläumsjahr verteilten Anlässen Muttertagsbrunch, Klosterserenade, Brauereifäscht, Übergabespektakel der zwei Teile der Jubiläumschronik und jetzt für den Galaabend haben wir befreundete Musikvereine aus der Region zu unsern Events eingeladen. Die Vereine waren begeistert und beschenkten die Festbesucher mit ihrer Musik, ihrem Repertoire, ihren Bühnenshows für unser schönes, gemeinsames Hobby.»

Harmonie kennt keine Grenzen

Das Jubiläumsmotto, quasi als musikalischer Leitton für die nächsten 100 Jahre der «Eintracht», bringt dieses über die Grenzen- oder Notenblatt-Hinaussehen auf die stimmigsten Akkorde. Dabei spielen die Posaunisten, in deren Register der 28-jährige Stephan Keller als einer der «Sherpas der Einträchtler» (Zitat aus der Jubiläumschronik) seit acht Jahren mit den Ton angibt, «eine tragende Rolle». Der Maschineningenieur HTL, der seit der 1.Primarklasse musiziert, trat mit elf Jahren der Jungbläsergruppe Romanshorn bei, lernte das Spiel auf dem Flügelhorn und der Trompete. Ein «Einträchtler» habe ihn eingeladen, einmal in Rorschach vorbeizuschauen und mitzuproben. Und Zug um Zug, wie das für die Posaune im Klang des guten Tones liegt, fühlte sich der Thurgauer (in Sulgen wohnhaft) bei der Stadtharmonie Eintracht Rorschach wohl und wohler. Heute ist Stephan Keller, der bei Karl Lassauer vom Sinfonieorchester St.Gallen zur Verbesserung der Spieltechnik Privatstunden belegt, Vizepräsident.

Im vierten Gang angefahren

«Und als es um die Bestellung des Jubiläums-OKs ging, hat es mir den Ärmel gerade noch einmal hereingezogen», lacht Keller: «Im März 2003 sind wir sozusagen als Senkrechtstarter im vierten Gang angefahren, haben das Veranstaltungskonzept fixiert, die Neubekleidung lanciert, Sponsoren und Gönner angeschrieben, die Jubiläumschronik unter der Federführung von Christoph Seitz entworfen und die Gastvereine angeschrieben.» Übersicht in diesem total speedigen Treiben hatte Jubiläums-OK-Präsident Manuel Hutter, nimmermüde das junge, kleine OK-Team zu motivieren - und nie um teilweise verrückte, aber umso entzückendere Ideen verlegen: «Vereine sind wie schöne Frauen, die immer ihre jugendliche Frische behalten, denn sie werden nicht vom Alter bestimmt.» Sind 100 Jahre ein Alter? Nicht dann, wenn das heute 40-köpfige Korps unter der musikalischen Leitung von Rolf Eberle - wenn auch 1904 aus Zwietracht geboren - weitere 100 Jahre derart einträchtiglich zusammenhält!

Stadtharmonie Eintracht Rorschach

An drei Tagen und Nächten des kommenden Wochenendes, Freitag bis Sonntag, vom 19. bis 21. November, steigt die Jubiläumsparty zum 100. Geburtstag der Stadtharmonie Eintracht Rorschach mit drei Anlässen im «Alcan Kulturpalast Rorschach», Reitbahnstrasse.

Partynacht

Freitag, 19. November, ab 20 Uhr: Rheintal Bigband, Sweet Sugar; Tanzmusik mit den Herisauer Spatzen bis 3 Uhr früh; Barbetrieb. Tickets an der Abendkasse.

Galaabend

Samstag, 20. November, 19 Uhr Türöffnung: Stadtmusik Rorschach, 9400 Chorschach (A-cappella-Ensemble), The Greenhorns, Stadtharmonie Eintracht Rorschach (mit neuer Bekleidung); Gala-Dinner (4-Gang-Menü); Tanzmusik mit den Herisauer Spatzen bis 3 Uhr früh; Barbetrieb. Tickets an der Abendkasse. Reservationen für Gala-Dinner unter Hotline 079 349 5143.

Tag der Jugend

Sonntag, 21. November, 12-17 Uhr: Melodia Goldach, RJM Young Winds, Jugendmusik Heiden, HMF Youngsters Flawil, Jugendensemble Oberbüren. Eintritt frei.

Informationen

www.eintracht-rorschach.ch

Festschrift

Zum 100-Jahr-Jubiläum der Stadtharmonie Eintracht Rorschach hat hat ein Team unter der Leitung von Chronist Christoph Seitz eine Jubiläumschronik in zwei Teilen (je 50 Jahre Vereinsgeschichte) verfasst, bebildert, gestaltet und in einer Auflage von 2500 Exemplaren gedruckt. Die Jubiläumschronik ist - solange Vorrat - gratis erhältlich bei: Stadtharmonie Eintracht Rorschach, Jubiläumschronik, 9400 Rorschach. Adressiertes und frankiertes Kuvert (C5-Format) beilegen.

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