«Con fuoco»-Wunder blieb aus
Delegierte des St. Galler Blasmusikverbandes gegen finanzielles Engagement für Verbandspublikation
HANSRUEDI WIESER - UZWIL. Die Verbandszeitschrift «con fuoco» des St. Galler Blasmusikverbandes wird ihr Erscheinen einstellen müssen. Die Delegierten entschieden sich an ihrer Versammlung vom Samstag gegen eine Mitfinanzierung durch die Mitglieder.
Auf Initiative eines Verlegers war «con fuoco», die viermal jährlich erscheinende Verbandszeitschrift des St. Galler Blasmusikverbandes (SGBV), aus der Taufe gehoben worden. Bereits vor einem Jahr hatte Präsident Valentin Bischof darauf hingewiesen, dass die Zeitschrift finanzielle Probleme hat. Inzwischen bestätigte der Verleger: «Wenn nicht ein Wunder geschieht, muss diese Zeitschrift schon wieder verschwinden.»
Delegierte sagen klar Nein
Valentin Bischof beantragte an der Delegiertenversammlung, die Herausgabe sei durch die Vereine mit zwei Franken pro Mitglied und erscheinende Ausgabe mitzufinanzieren. «Das sind acht Franken pro Jahr», so Bischof. Der Antrag wurde mit grossem Mehr abgelehnt. Bischof will sich nun als Mitglied des Zentralkomitees für ein attraktiveres «Unisono» einzusetzen. Dies ist die Zeitschrift des Schweizerischen Blasmusikverbandes. Unter dem Motto «Ein Fest für alle» fand vom 4. bis 6. Juni das 12. Kantonale Musikfest in Uzwil statt. 2831 Musikantinnen und Musikanten nahmen daran teil. Seit Ende Oktober liegt die Schlussabrechnung vor. Sie weist einen Reingewinn von 84 000 Franken aus, von denen 20 Prozent dem Kantonalverband zufliessen. Der Rest verbleibt den drei organisierenden Uzwiler Vereinen, die über 3500 Arbeitsstunden aufgewendet haben. Der Schlussbericht wird den teilnehmenden Vereinen in den nächsten Tagen zugestellt.
Damit einzelne Pannen nicht wieder passieren, wolle man die Reglemente, respektive die Vorgaben, anpassen, versicherte Bischof.
Finanzen und Wahlen
Der Blasmusikverband macht über eine Viertelmillion Franken Umsatz. Etwa 120 000 Franken fliessen in die Aus- und Weiterbildung. Der anwesenden Regierungsrätin Kathrin Hilber wurde denn auch die Unterstützung durch den Kanton verdankt. Sie würdigte ihrerseits die Arbeit der Blasmusikanten für die Gesellschaft. Für den ausscheidenden ersten Sekretär August Kuster, Eschenbach, als Vertreter des Kreises Linth, wurde der erst 28-jährige Rafael Raymann, St. Gallenkappel, in den Kantonalvorstand gewählt. Der verstorbene Franz Ochsner wird durch den 56-jährigen Gossauer Werner Siegenthaler als Obmann des Kreises Fürstenland ersetzt. Er nimmt Einsitz im Kantonalvorstand und wird als Verbandskassier wirken.
Ehrungen gehören dazu
Zentralpräsident Hans Lutenauer würdigte Valentin Bischof, der auf die DV 2005 seinen Rücktritt ankündigte, mit Verdienstkreuz und Urkunde des Internationalen Musikbundes CISM. Den diesjährigen Preis über 1000 Franken der Josef-Strässle-Steigacker-Stiftung erhielt der in Gonten wohnhafte Thomas Biasotto. Er studiert am Konservatorium in Zürich, unterrichtet an den Musikschulen Ober- und Unterrheintal und dirigiert die Musikgesellschaften Harmonie Henau-Niederuzwil und Oberegg. Veteranenchefin Melitta Eugster ehrte zum Schluss 25 Kantonale Veteranen (25 Jahre), 49 Eidgenössische Veteranen (35 Jahre), 16 Kantonale Jubilare (50 Jahre) und drei Kantonale Ehrenjubilare (60 Jahre) - Willi Ammann, Gähwil, sowie Albert Kopp und Willi Würmli, Wil.
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