Bruno Erb - unser neuer Dirigent 
Bericht im Tagblatt vom Samstag, 4. Oktober 2008

Bruno Erb: Neuer Takt in der Stadtharmonie Eintracht

Als Dirigent erwartet Bruno Erb von seinem Orchester gute Probenpräsenz und individuelles Engagement. Dafür will er es zu einem leistungsstarken sinfonischen Blasorchester dirigieren, das sich an der Spitze der 1. Stärkeklasse behauptet.
Andrea Sterchi

Bruno Erb in AktionMusik ist für Bruno Erb Lebensinhalt und Lebenserwerb gleichermassen. Für den Profi-Klarinettisten und Berufsdirigenten heisst das: musizieren, dirigieren, unterrichten. Dass der Stadtzürcher seit Anfang August die Stadtharmonie Eintracht in Rorschach dirigiert, hat deshalb ebenso einen pragmatischen Grund. «Ich brauchte eine Stelle», sagt er. Da kam das Inserat gelegen, in dem die Rorschacher einen neuen Dirigenten suchten. Zumal die Stadtharmonie ein oberklassiges Orchester sei, sich als ambitioniertes sinfonisches Blasorchester verstehe, das sich auf die entsprechende Literatur festgelegt habe, sagt Erb. «Die Musik steht im Vordergrund, nicht das gesellige Vereinsleben. Das Orchester stellt hohe Ansprüche an die Literaturauswahl und seine Leitung. Das gefällt mir.»

Dirigent sorgfältig ausgesucht

Bei der Suche nach einem neuen Dirigenten hat sich die Stadtharmonie Zeit gelassen. «Zuerst wollten wir festlegen, wie wir uns entwickeln, welche Ziele wir erreichen wollen», sagt Präsident Manuel Hutter. «Wir suchten einen Dirigenten mit ehrgeizigen Zielen.» Da sind sie bei Bruno Erb richtig. Er stellt ans Orchester die gleichen Ansprüche wie an sich als professionellen Musiker, der als ehemaliger Zuzüger des Orchesters der Oper Zürich unter Dirigenten mit internationalem Ruf musiziert hat. Von den Orchestermitgliedern erwartet er eine gute Probenpräsenz und individuelles Engagement. Im Gegenzug will er sie zu einem leistungsstarken sinfonischen Blasorchester dirigieren, das sich in Wettbewerben an der Spitze der 1. Stärkeklasse behauptet. Diese Ambition passt der Stadtharmonie. «Wir lassen uns gerne fordern und fördern», sagt Manuel Hutter.

Einen Anspruch, den Bruno Erb gleich mit dem Programm für das Jahreskonzert am 14./15. November erfüllt. Zum Thema «Musica Helvetica» kommen ältere und neuere Werke aus der Schweizer Literatur zur Aufführung, so zum Beispiel Jean Balissats «Le premier jour» und Franco Cesarinis «Tom Sayer Suite». «Die Schweiz hat sehr gute Werke, die es verdienen, aufgeführt zu werden. Und die Stadtharmonie kann das», sagt Erb. Die «Tom Sayer Suite» könne nicht mit jedem Verein aufgeführt werden.

Dirigieren ist Knochenarbeit

Bruno Erb stammt aus einer Musikerfamilie, sein Grossvater war Dirigent, Chorleiter und Geiger in Luzern. Schon als kleiner Bub träumte er davon, Dirigent zu werden. Trotzdem empfindet er Dirigieren auch als Knochenarbeit. «Es ist viel Methodik und Handwerk dabei. Ich will den Musikern den Zugang zu einem Werk so vermitteln, dass sie davon genauso gefesselt sind wie ich.» Sein Ziel erreicht hat er, wenn ihm ein anfänglich skeptischer Musiker nach der Aufführung gesteht, dass ihn das Werk berührt hat.

Eine Verbindung, die passt

Von Anfang an hat sich Bruno Erb bei der Stadtharmonie wohl gefühlt. Beeindruckt hat, wie schnell die Mitglieder seine Anweisungen umsetzen können. Die Sympathie beruht auf Gegenseitigkeit. «Bruno Erb ist ein Dirigent, der zu uns passt. Er bringt uns weiter», sagt Manuel Hutter. Sein persönliches Fazit als Saxophonist nach den ersten Proben: «Ich muss mehr üben.»

 

PERSON

Bruno Erb

Bruno Erb studierte Klarinette und Dirigieren an den Musikhochschulen Zürich und Luzern (Orchesterdiplom, Dirigenten-Diplom A, Konzertreifeprü- fung). Zu seinen Hobbies gehört alles, was mit Lateinamerikanischer Kultur insbesondere Kuba und Havanna zu tun hat, er liest viel, mag Oldtimer, kocht gerne und treibt Sport.

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